Künstler reisen

Mobilität ist das Schlagwort unserer Zeit und bezeichnet eine nachhaltige Veränderung in unserer Gesellschaft. Reisen zu Goethes Zeiten war noch eine beschwerliche Angelegenheit und beschränkte sich - bis ins 19. Jahrhundert - meist aufs „Wallfahren“.

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts ist es einfacher geworden in fremde Länder zu reisen und fremde Kulturen zu erleben. Insbesonders Künstler nehmen gierig die gebotenen Eindrücke auf. Die Begegnung mit anderen Menschen und der unbekannten Landschaft schärft die Beobachtungsgabe und wirkt inspirierend und stimulierend auf die eigene Arbeiten. In der moderneren Kunstgeschichte sind manche Künstlerreisen durchaus berühmt geworden, vor allem durch die wunderbaren Werke, die sie hervor gebracht haben und die ohne die Reise nicht möglich geworden wären. Gauguin und Tahiti sind untrennbar verbunden, weniger bekannt ist die Reise Noldes im Herbst 1913 nach Korea, China und Japan, von dort weiter in die Südsee. Im Jahr darauf folgte Max Pechstein zu den Palau-Inseln. Gar legendär ist die wohl bedeutendste Künstlerreise der Maler Klee, Macke und Moillet im Jahr 1914 nach Tunesien. Wer aber weiß, dass kurz zuvor bereits William Straube ebenfalls Kairuan besuchte und schöne Arbeiten von dort mitbrachte?

Meist fuhren die Künstler in die Mittelmeerländer, seltener nach Norden. Aber wohin die Reise sie auch immer führen mochte, die künstlerischen Ergebnisse waren immer aufregend und einige weinige Beispiele waren in unserer Ausstellung zu sehen.

Werke von folgenden Künstler waren zu sehen: Maria Caspar-Filser, Emil Kiess, Rose Sommer-Leypold, William Straube, Peter Weydemann, Hans Gassebner, André Ficus, Gottfried Graf, Wilhelm Luib, Albert Unseld, Hans Unger.