Jürgen Knubben

Häuser, Türme, Pyramiden und die Città Ideale

Eine Stadt wie aus der Vogelschau. Skulpturen, die an Architekturen – Türme, Pyramiden, einen massiven Monumentalbau – erinnern und sich im Ensemble der Stadt verdichten. Kleinplastiken, aus Stahl geschnitten und geschweißt, die in strenger Fügung Geometrie und Ordnung vermitteln. Oberflächen aus Rost, der sich wie eine Haut über die aufwärts strebenden Konstruktionen legt.

Der città ideale von Jürgen Knubben liegt kein Idealplan zugrunde. Seine Installation ist ein wachsendes Ensemble, dem sich nach und nach neue Elemente hinzu gesellen, individuelle Kreationen, die den Formbestand variieren und erweitern. Ihre Grundauffassung verdanken sie dem Ideal des Archetypus. Neben den Türmen und Pyramiden der città sind dies in seinem sonstigen Werk auch Leitern und Linsen, Schiffe und Spiralen, Kugeln und Kegel, Räder und Kreuze – Gebrauchsobjekte, die dem Gebrauch jedoch entzogen sind. Untersuchungen, die sich aufs Erste dem Verhältnis von Fläche und Raum, Gerade und Kreis, Volumen und Masse, Miniatur und Monument, offener und geschlossener Form widmen, aber auch die Frage nach dem bildhauerischen Grundgerüst der idealen Architektur stellen. Es sind Modelle ästhetischer Möglichkeiten, die keine Utopie pflegen und nicht nach Realisierung drängen, sondern immer nur eines im Sinn haben: die Reduktion auf das Wesentliche, die Überwindung des Beliebigen und die sinnliche Wiederentdeckung der Formen und ihres Zusammenspiels.

Vita

  • 1955 geboren in Rottweil
  • seit 1973 als Bildhauer tätig
  • seit 1982 Lehrtätigkeit 
  • seit 1993 Leiter des FORUM KUNST Rottweil
  • 1994 Kunstpreis der Stadt Bamberg
  • 2003 Stadtkünstler der Stadt Spaichingen
  • 2006 Gastvorlesungen an der Universität Taipei, Taiwan;
  • Mahnmal für Zwangsarbeit als „Buch der Erinnerung“, Oberndorf
  • seit 1973 zahlreiche Einzelausstellungen und Beteiligung an Ausstellungen im In- und Ausland, Teilnahme an Symposien, Arbeiten in öffentlichen und privaten Sammlungen