Peter Guth

1957 - 2006 Drucke vom Holz

Peter Guths Werk hat von Anfang an seine Besonderheit in der intensiven künstlerischen Auseinandersetzung mit der Eigenart ausgewählter Orte. Dies zeigt sich insbesondere dann, wenn sich - wie vielfach im Holzschnitt beziehungsweise im Holzdruck - der Druckstock ein Fundstück ist, das seine eigene Geschichte und damit auch die des Fundorts transportiert und vom Künstler in einen übergeordneten Kontext gestellt wird. In der steten Verzahnung von Druckgrafik und Skulptur entwickelt sich folgerichtig auch die skulpturale Arbeit aus Gefundenem, aus Relikten, die jeweils Aspekte des Menschseins widerspiegeln.

Überwiegend thematisiert Peter Guth die menschliche Existenz in vielen Facetten von der Geburt bis zum Tod. Hierfür steht auch die Arbeit  Flügelhemd , die als Geburts- und Totenhemd sowohl Lebensfreude wie auch Lebensleid thematisiert. Objekte jedweder Art, seien es Möbelteile, Fenster, Türen, Baumscheiben und Langhölzer (Saulgauer Buche) werden zu Druckstöcken, die der Künstler in einen neuen Zusammenhang stellt. Beispielhaft dafür ist das Motiv der Tür. Die Tür ist sowohl Tür, wie auch ein Bild von der Tür, sie ist Grenze, Hindernis; sie trennt und verbindet, sie schließt ab, grenzt aus, sie öffnet, eröffnet, lädt ein, verbindet, sie ist Symbol für Kommen und Gehen und beschreibt dadurch die Polaritäten des Lebens in dichten, konzentrierten Bildwelten.

 So ist in den Jahren bis zu seinem viel zu frühen Tod mit gerade mal 49 Jahren ein umfangreiches und qualitätvolles Werk gewachsen, das in zahlreichen Ausstellungen gezeigt worden ist.